Die verbotene Stadt
Volker Winter als Erzbischof Berthold

Volker Winter verkörpert in dem Theaterstück „Die verbotene Stadt“ Berthold, den kaiserlichen (Gegen-)Erzbischof von Salzburg. Berthold stammt aus der Familie der Burghartinger und ist der Bruder von Vogt Burghart. Als treuer Anhänger von Kaiser Heinrich IV. verliert er nach dessen Absetzung durch seinen Sohn Heinrich V. seine Position als Erzbischof, muss aus Salzburg fliehen und kehrt 1106 zum Stammsitz der Familie auf die Moosburg zurück. Er hat keinerlei personelle Unterstützung mehr, seine Gefolgsleute glauben fest daran, es würde sie der Bann treffen, wenn sie Berthold weiter Folge leisten. Schließlich stirbt auch noch der Bruder von Vogt Burghart und Berthold, der Markgraf Burghart. Berthold vermutet, er sei vergiftet worden. Es folgt also für die Familie der Burghartinger ein Schlag auf den anderen: der Kaiser tot, der Bruder tot, das Erzbistum Salzburg verloren, die Markgrafschaft Krain verloren, die Vogtei Aquileia verloren. Berthold stärkt die Familie und erteilt ihr in wichtigen Situationen, wie z. B. bei der Verleihung des Marktrechts an Moosburg, die richtigen Ratschläge.

Der reale Berthold, Volker Winter, wurde 1956 in Bad Reichenhall geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums und einer Ausbildung zum Werbeassistenten kam er 1977 nach München. Dort tauchte er schnell in die Münchner Kleinkunstszene ein und war als Verfasser von Texten und als Veranstalter aktiv, z.B. für die Liederbühne Robinson on Tour. Zu dieser Zeit war es für Volker Winter noch undenkbar, selbst einmal auf der Bühne zu stehen.
1988 wurde Volker Winter Vater seiner Tochter Melanie. Beruflich war er als Geschäftsführer des größten Münchner Taxiunternehmens erfolgreich tätig und damit für die Koordination von mehr als 300 Fahrern verantwortlich. Nebenbei agierte Volker Winter noch journalistisch für ein bundesweit erscheinendes Taximagazin und machte u.a. die Autotests. Für kulturelle Ambitionen blieb damals zu seinem eigenen Leidwesen keine Zeit mehr.
Nach einer privaten Trennung ordnete Volker Winter 1993 sein Leben neu und strandete, nachdem er zwei Jahre lang in Rosenheim gelebt hatte, in Moosburg. Eher durch Zufall kam er hier mit dem Theaterverein „Die Spielkiste“ in Berührung. Volker Winter initiierte das erste Moosburger Starkbierfest und schrieb die „geistliche“ Hauptrede. Da sich kein Vortragender fand, war er gezwungen, zum ersten Mal selbst vor Publikum aufzutreten. Mit seiner Vorstellung landete er beim Publikum einen so großen Erfolg, dass er schlagartig seine Liebe zur Schauspielerei entdeckte.
Bald darauf fand sich Volker Winter im Gründungsvorstand der „Bühne Moosburg“ wieder. Er nahm privaten Schauspielunterricht und setzte seinen Bühnenerfolg mit Rollen fort wie die des Christopher Wren in Agatha Christies „Mausefalle“, des Herrn van Damme in Francis Goodrichs „Das Tagebuch der Anne Frank“ sowie des Hannibal in „Eine etwas sonderbare Dame“ von John Patrick.
2001 machte sich Volker Winter „theatermäßig selbständig“, gründete das „Phoenix Theater Moosburg“ und brachte die Komödie „Sonny Boys“ von Neil Simon sowie Georg Büchners „Woyzeck“ zur Aufführung. In beiden Stücken besetzte er die Rolle des Protagonisten und stellte unter Beweis, dass man ihn getrost als Intensivschauspieler bezeichnen kann, der seine Figuren mit Haut und Haaren verkörpert.
Derzeit verdient Volker Winter seinen Lebensunterhalt bei einem Airportshuttle am Flughafen. Schauspielerisch ist er als Kleindarsteller in diversen Filmprojekten aktiv und bei einer Münchner Modelagentur als „Charakterkopf“ registriert. Inzwischen hat er sogar schon unter der Regie seiner Tochter gearbeitet.
Mittlerweile hat sich Volker Winter wieder verstärkt dem Schreiben zugewandt und arbeitet an einem Drehbuch. Gemeinsam mit seinem Partner Sepp Birnkammer realisiert er für Firmen Krimi-Spiele als Workshops. Im Schloss Hohenkammer gestalten die beiden in Kooperation mit Feinkost Käfer regelmäßig „Crime Dinner Shows“, bieten also ein 4-Gänge Menü plus Echtzeit-Krimi-Story. Volker Winter spielt dabei nicht nur selbst, auch ein wesentlicher Teil der Story und Dialoge entstammen seiner Feder. Diverse Veranstaltungen in München sind momentan in Planung.
Gefragt, ob ihm bei soviel kreativem Tun und Auslastung in seinem Leben noch etwas fehle, meint Volker Winter schmunzelnd: „Na ja, ich bin Single. Das muss nicht so bleiben“.

Volker Winter über das Festspiel Moosburg 2010:
„Nachdem ich nun als „Zuagroaster“ weit über zehn Jahre in Moosburg lebe, ist diese Stadt meine Heimat geworden. Von der traumhaften Kulisse des Plans war ich schon immer sehr angetan. Ich bin begeistert, dass sich nun ein so kreatives und vor allem professionelles Team gefunden hat, um dieses aussergewöhnliche Projekt „Festspiel 2010“ zu verwirklichen. Ganz besonders freue ich mich darauf, hier wieder einmal auf der Bühne zu stehen. Ich hoffe, dass alle Moosburger dieses mutige Vorhaben unterstützen und auch zu den Aufführungen kommen. Ich denke, sie werden es nicht bereuen.“

 

 
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